Lk 18,35-43: Was wollt ihr, dass ich für euch tue? Herr, dass ich wieder sehen kann!
Jesus aus Nazareth kommt dort vorbei, wo der blinde Mann, Bartimäus am Straßenrand sitzt, um ein paar Münzen von den Pilgern zu erbetteln, die den letzten Anstieg vor der Heiligen Stadt vor sich haben. Er befindet sich am Rande, außerhalb der Stadt, völlig abhängig von anderen, die ihn zudem nicht mit Mitleid, sondern mit Verachtung betrachten, weil er, nach der Meinung der Leute, wegen seiner Sünden mit Blindheit gestraft ist.
Aber er spürt, dass etwas im Gange ist und fragt nach. Und da sagen ihm die Leute, dass Jesus da ist und an ihm vorbeigeht. – Kann es eine bessere Definition von Kirche geben? Die Kirche ist im wesentlichen eine Gruppe von Jüngern, die den Blinden, die am Rande der Gesellschaft stehen, sagt: „Passt auf, Jesus aus Nazareth geht gerade an dir vorbei, verpass ihn nicht!“
Das ist es, was wir allen Menschen verkünden müssen, dass Gott vorbeikommt, dass er auf unserem Weg ist, dass wir ihm begegnen können. Er will uns im Innersten heilen, uns aus der Blindheit, in die wir gesunken sind und aus dem Zustand des Bettelns herausholen.
Jesus geht auch in unserem Leben an diesem Tag wieder vorbei. Wir sind aufgerufen, ihn wahrzunehmen, ihn aufzunehmen und ihm zuzuhören. Wir dürfen uns von ihm heute und immer wieder das Licht schenken lassen, und allen, die uns begegnen, Bettlern wie uns, weiter zu sagen, dass Gott uns entgegenkommt.
Bild: Solidarität Hilfe Statue – Kostenloses Foto auf Pixabay – Pixabay
Kostenlose Nutzung unter der Pixabay-Inhaltslizenz