Johannes Eudes wurde 1601 in der Normandie geboren. In Paris trat er 1623 dem Oratorium bei und wurde 1625 zum Priester geweiht. Seit 1632 war er vor allem als Volksmissionar tätig; er soll etwa 110 Volksmissionen gehalten haben. 1643 gründete er eine Weltpriesterkongregation. deren Aufgabe vor allem die Ausbildung von Priestern war. Außerdem stiftete er die Kongregation der Schwestern der christlichen Liebe, heute vor allem bekannt als die „Schwestern vom Guten Hirten“. Johannes förderte die Herz-Jesu-Verehrung und die Herz-Mariä-Verehrung. Er ist in seinem Jahrhundert einer der großen Erneuerer des religiösen Lebens gewesen. Er starb am 19. August 1680 in Caen; 1925 wurde er heilig gesprochen.
Samstag der 19. Woche im Kirchenjahr
Mt 19,13-15: Hindert die Kinder nicht daran, zu mir zu kommen; denn denen, die ihnen gleich sind, gehört das Himmelreich.
Wie ein Kreis, der sich schließt, finden wir die Kinder als Protagonisten der heutigen Evangelienseite wieder. Wir sind aufgerufen, Kinder zu werden, um Zärtlichkeit zu erfahren und fähig zu werden, zu vergeben und als Vergebene zu leben. Und es braucht das Herz eines Kindes, um zu lernen, über die großen Dinge zu staunen, die Gott in Maria vollbracht hat und weiterhin in uns vollbringt…
Wenn wir zu Kindern werden, wenn wir zulassen, dass der authentischste und spontanste Teil unserer Seele in uns zum Vorschein kommt, die Fähigkeit zu träumen, sich bewegen zu lassen, zu glauben, dann können wir uns Jesus sicher nähern und durch ihn Zugang zu Gott finden.
Der Herr segnet uns, legt uns die Hände auf, lädt uns ein, das Reich Gottes zu besitzen. Gerade weil Kinder, wie Witwen, wie die armen Zeitgenossen Jesu, zu den schwachen Kategorien der jüdischen Gesellschaft gehören, zu den unsichtbaren, von allen ignorierten, aber im Herzen Gottes sehr präsenten.
Lassen wir das Kind, das in uns wohnt, hervortreten, das das Reich Gottes um sich herum erkennt, das in allem die Gegenwart Gottes entdecken kann.