9. September, Freitag der 23. Woche im Jahreskreis

Lk 6,39-42: Kann ein Blinder einen anderen Blinden führen?

Es besteht in der Tat ein Risiko, dass man, wenn man wie ein blinder Führer andere führt, selber in einen Graben fällt und den anderen mit hineinzieht. Wir sind blinde Führer, wenn wir behaupten, den Weg zu kennen, ohne demütig zuzugeben, dass Christus der einzige Weg ist; wir sind blinde Führer, wie der Herr in großartiger Weise erklärt, wenn wir voller Selbstüberschätzung glauben, andere beurteilen zu können, ohne zuvor den Balken in unserem eigenen Auge zu entfernen. Wir sind blinde Führer, wenn wir uns selbst an die Stelle Gottes setzen, vielleicht sogar in seinem Namen, und meinen, wir seien, wenn nicht Meister, so doch zumindest gute Lehrer auf dem Weg zur Heiligkeit.

Nein: Es gibt nur einen Meister und wir sind alle Schüler. Alle, auch die Besten unter uns, auch diejenigen, die in ihrer Gotteserkenntnis weiter fortgeschritten sind, auch diejenigen, die meinen, schon viel zu wissen, auch diejenigen unter uns, die eine Aufgabe in der Gemeinschaft haben, auch diejenigen, die Priester oder Bischöfe sind. Wir alle sind Jünger, und wir müssen ständig wachsam sein und darauf achten, dass kein Balken uns daran hindert zu sehen, wo wir unseren Fuß hinsetzen müssen. Lasst uns die Prioritäten in unserem Leben neu setzen, lasst uns fest in die Fußstapfen des Meisters treten.

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