Pater Benjosef Carlos Raposa: Mein „Ja“ zu Gott

Pater Benjosef Carlos Raposa: Mein „Ja“ zu Gott

Ich bin Pater Benjosef Carlos Raposa von den Philippinen. Im Alter von sieben Jahren folgte ich meinen älteren Brüdern und wurde Messdiener. In der High School engagierte ich mich im katechetischen Dienst und in der Freiwilligenarbeit. An der Ateneo de Manila University schloss ich mein Studium der Entwicklungsstudien ab und studierte anschließend Jura an der University of the Philippines-Diliman.

Statt das Studium fortzusetzen, nahm ich eine Stelle als Community Organizer bei den Urban Poor Associates, einer lokalen Nichtregierungsorganisation, an. Als Praktikant arbeitete ich bei den Aeta Abellen in den Bergen von Capas, Tarlac, und half dabei, die indigene Bevölkerung über Menschenrechte zu informieren. Nach anstrengenden sieben Monaten in einem Gebiet ohne Strom und Trinkwasser wurde ich dann für die Arbeit bei den informellen Siedlergemeinschaften entlang des Estero de Quiapo, San Miguel und San Sebastian eingeteilt. Dort setzten wir uns dafür ein, dass auch die informellen Siedler, obwohl sie als Schandfleck abgestempelt werden, eine Menschenwürde haben und dass sie einen Anspruch auf einfache Sozialwohnungen haben müssen.

Eines Nachmittags, nachdem wir tagelang gearbeitet hatten, ruhte ich mich in unserem Büro aus und blätterte in einer Zeitschrift, die Berichte über Missionare auf den Philippinen und im Ausland enthielt. Meine auf den ersten Blick scheinbar zufällige Begegnung mit dem World Mission Magazine ließ mich Monat für Monat nicht mehr los. Auf der Rückseite des Magazins fand ich eine Einladung, die ich nicht einfach ignorieren konnte. Darin wurde ich gefragt, ob ich das Leben eines Missionars ausprobieren und Comboni-Missionar werden wolle. Eine Handynummer war angegeben und eine E-Mail-Adresse, die ich dann auch beantwortete. Es war der Beginn einer einjährigen Entscheidungsfindung, die mein Ja zum Herrn verdeutlichte.

Am 1. Juni 2013 trat ich in das Priesterseminar St. Daniel Comboni ein. Seitdem kann ich nicht aufhören, dem Herrn für die Güte zu danken, die er mir erwiesen hat. Während des dreijährigen Postulats schloss ich mein Studium der Philosophie am Missionsseminar Christkönig ab. Danach wurde ich nach Mexiko geschickt, um mein zweijähriges Noviziat zu absolvieren. Es war eine demütig machende Erfahrung, mit Schülern der 5. und 6. Klasse Spanisch zu lernen, aber sie waren die besten Lehrer, weil sie sich nicht scheuten, meine Fehler zu korrigieren. Die Jahre im Noviziat waren für mich eine glückliche Fügung, denn ich fühlte mich nie fehl am Platz. Meine lateinamerikanischen und europäischen Mitbrüder und das mexikanische Volk nahmen mich als einen der ihren auf.

Zum Theologiestudium verschlug es mich nach Südafrika, wo ich von 2018 bis 2021 blieb. Ich kann nur der Inspiration des heiligen Daniel Comboni danken, der mich auf den afrikanischen Kontinent brachte, um die Anmut der Menschen dort kennenzulernen. Meine Mitschüler kamen, abgesehen von einigen lateinamerikanischen Mitbrüdern, meist aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Ich war der einzige Asiate. Wir waren ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und doch ein Zeugnis des katholischen, universellen Glaubens. Obwohl ich, vor allem von den Kindern, als „Chinese“ bezeichnet wurde, fühlte ich mich nie anders als sie, und ich kann ihnen nur für die Erfahrung danken, dass sie mich offenen Armen empfangen haben.

Nach Abschluss meines Theologiestudiums wurde ich auf die Philippinen zurückgerufen, um in der Berufungspastoral zu arbeiten und junge Menschen zu suchen, die ihr Leben der Mission der Kirche widmen wollen. Es ist ein herausfordernder Dienst angesichts der sich entwickelnden Natur unserer jungen Generation, aber einer, der aufregend und ernüchternd ist, da wir uns an der Suche nach Arbeitern im Weinberg des Herrn beteiligen. Letztendlich können wir nur geltend machen, dass wir Gottes treue Diener sind. Angesichts des künftigen Dienstes, mit dem ich beauftragt werde, bitte ich um Gebet, während ich Gott weiterhin mein Ja gebe.

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