Während seines Heimaturlaubs besuchte Bruder Manfred Bellinger das Missionshaus Ellwangen und berichtete dort für die Mitbrüder und Mitarbeiterinnen über seine Arbeit in der Technischen Schule in Carapira (Mosambik). Das Land am Indischen Ozean mit der alten Hauptstadt Ilha de Mozambique und der neuen Hauptstadt Maputo beschreibt er als warm, oft auch heiß und mit starken Regenfällen.
Bruder Manfred Bellinger aus Aalen-Wasseralfingen ist Elektromeister. Nach seinen Ewigen Gelübden im Jahr 1986 arbeitete er neun Jahre lang in der Handwerkerausbildung in Gilgil (Kenia) und von 2008 bis 2014 in Mosambik. Im Anschluss leitete er in Graz-Messendorf sechs Jahre lang das Afrika-Haus für Asylwerber. Ab September 2014 war er im Missionshaus in Ellwangen tätig. Seine Hauptaufgabe lag in der Betreuung der älteren Mitbrüder, er übernahm hausmeisterliche Aufgaben und engagierte sich im Freundeskreis Asyl in Ellwangen.
2020 kehrte Bruder Manfred nach Mosambik zurück. Dorthin, so erzählt er, hat er aus Ellwangen Erfahrungen mit den Senioren mitgenommen. Das half ihm, als er selbst an Malaria erkrankt war und Dialyse brauchte. Im Provinzrat, wo er die Brudermissionare vertritt, begleitet das Thema Finanzen die Missionare in den Beratungen, sie machen sich Sorgen um Spenden. Grund zur Freude gibt dagegen die hohe Zahl an Berufungen. Im Postulat in Nampula sind es vierzig junge Männer pro Jahr, im Präpostulat zwanzig je Jahr. Jeden ersten Sonntag im Monat trifft sich die Berufungsgruppe.
Carapira hat etwa 5.000 Einwohner und liegt verkehrsgünstig an einer Hauptstraße. Die Pfarrei hat 92 Außenstellen, aber nur zwei Priester aus Kolumbien und der DR Kongo. Die Technische Schule dort (Klassen 11-13) ist wie auch die Pfarrgemeinde sechzig Jahre alt, sie hat 207 Schüler und Schülerinnen und je drei Klassen für Automechaniker und Industriemechaniker. Nächstes Ziel ist die Einrichtung einer Klasse für Industrieelektriker, dafür müssen aber erst Räume gebaut werden. Bruder Manfred erklärt, dass die Lehrer vom Staat bezahlt und die Löhne für die Arbeiter in der Produktion über den Verkauf der Erzeugnisse finanziert werden. Zur Selbstversorgung betreiben die Schüler auch Ackerbau. In ihrer Freizeit spielen die Jugendlichen gerne Fußball, die Mannschaften werden auch aus Deutschland mit Trikots und Bällen unterstützt.
Der Schule angeschlossen ist ein Internat für Jungen und eines für Mädchen, das von den Schwestern betrieben wird. Für Unterricht, Unterkunft und Verpflegung bezahlt jeder ca. 550 €/Jahr. Der gute Ruf der Schule und die qualitative Arbeit haben dafür gesorgt, dass viele Absolventen inzwischen ihre Kinder dorthin schicken. Der Abschluss gewährleistet, dass die jungen Leute eine gute Arbeitsstelle finden oder sich selbständig machen und mit dem Einkommen ihren Lebensunterhalt bestreiten können.