13. September, Gedenktag des Hl. Chrysostomus

13. September, Gedenktag des Hl. Chrysostomus

Johannes mit dem Beinamen Chrysostomus (Goldmund), der große Prediger und Seelsorger, wurde gegen 350 in Antiochien (Syrien) geboren. Ein heidnischer Philosoph, der die Mutter des Johannes kennen gelernt hatte, rief aus: „Was für wunderbare Frauen findet man bei den Christen!“

Johannes studierte ausgiebig antike Rechtswissenschaft und Rhetorik. 369 empfing er die Taufe, 374 schloss er sich für einige Jahre einer Eremitengruppe auf einem Berg in der Nähe von Antiochien an. 386 wurde er Priester; bald wurde er durch seine Predigten berühmt, die geradezu einen politischen Machtfaktor darstellten. 397 wurde er als Patriarch nach Konstantinopel geholt. Er lebte weiterhin einfach wie ein Mönch, predigte, erklärte die Heilige Schrift, sorgte für die Armen und die Kranken.

Er mahnte zur häufigen Kommunion, aber auch zur Ehrfurcht vor den göttlichen Mysterien. Seine Seelengröße zeigte Johannes im Leiden. Die Kaiserin fühlte sich betroffen, als der Bischof gegen den Luxus der reichen Damen predigte, und betrieb seine Absetzung. Sie hatte Erfolg, und Johannes musste in die Verbannung gehen. Zwar konnte er bald zurückkehren, aber eine zweite Ausweisung war endgültig. Johannes wurde nach Armenien verbracht und sollte von dort an das Ostufer des Schwarzen Meeres transportiert werden. Unterwegs starb er an Erschöpfung; seine letz­ten Worte waren: „Gott sei für alles gepriesen!“ Das war am 14. September 407.

Freitag der 23. Woche im Jahreskreis

Lk 6,39-42 Kann ein Blinder einen Blinden führen?

Es besteht in der Tat ein Risiko, dass beide in einen Graben fallen, wenn ein blinder Führer versucht, andere zu führen.

Wir sind blinde Führer, wenn wir von uns aus behaupten, den Weg zu kennen, ohne demütig zuzugeben, dass Christus der einzige Weg ist;

wir sind blinde Führer, wie Jesus in großartiger Weise erklärt, wenn wir voller Selbstüberschätzung glauben, andere beurteilen zu können, ohne zuvor den Balken in unserem eigenen Auge zu entfernen.

Wir sind blinde Führer, wenn wir uns selbst an die Stelle Gottes setzen, vielleicht sogar in seinem Namen, und meinen, wir seien, wenn nicht Meister, so doch zumindest gute Lehrer auf dem Weg zur Heiligkeit.

Nein: Es gibt nur einen Meister und wir sind alle Schüler. Alle, auch die Besten unter uns, auch diejenigen, die in ihrer Gotteserkenntnis weiter fortgeschritten sind, auch diejenigen, die meinen, schon viel zu wissen, auch diejenigen unter uns, die eine Aufgabe in der Gemeinschaft haben, auch diejenigen, die Priester oder Bischöfe oder Novizenmeister sind. Wir alle sind Jünger, und wir müssen ständig wachsam sein und darauf achten, dass kein Balken uns daran hindert zu sehen, wo wir unseren Fuß hinsetzen müssen. Es ist gut, unsere Prioritäten immer wieder in Fragestellen zu lassen und sie dann neu zu setzen.

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