Ich soll dir, JESUS, also Rede und Antwort geben.
Zunächst einmal falle ich in Schweigen –
in ein Nach-denken und Nach-spüren.
Du bist der,
zu dem ich in meiner Kindheit,
nach und nach, zu beten lernte,
besonders, wenn die Großen mich nicht verstanden.
Du bist der,
zu dem ich Zuflucht suchte, als ich, mit großer Wucht,
das erste Mal wirklich mit dem Tod konfrontiert wurde.
Du bist der,
der bei mir blieb, als ich, mitten bei den Menschen,
eine tiefe Einsamkeit spürte.
Du bist der,
der letzten Halt mir gab,
als mein Vertrauen so schändlich missbraucht wurde,
ich nicht mehr weiter wusste und dem Leben nicht mehr traute.
Du bist der,
der mich auffing, wenn ich fiel,
der mich aufhob und aufrichtete.
Du bist der,
dem ich in freudigen Momenten
mein HALLELUJA entgegen juble,
weil auch Freude etwas Unfassbares haben kann.
Du bist der,
der mein Suchen, meine Zweifel und mein Schweigen aushält,
in dem Vertrauen, dass wir uns nicht verlieren können.
Du bist der,
dem ich mich selbst und meine Lieben „in die Hände lege“,
weil ich erspüre, mein kleines Können
reicht an Schutz und Begleitung nicht.
Du bist der,
der den Vater verkündete,
und mir die Augen öffnete für die vielen Gaben,
mit denen er mich ausgestattet hat.
Du hast mich bestärkt und mir langen Atem gegeben,
sie weiterzuentwickeln;
zu meinem Wohl und zum Wohl anderer.
Du bist der …
Ja, du bist so viel für mich. Nicht alles kann ich fassen.
Vor allem aber bist du der, der mich durch sein Beispiel
in seine Nachfolge rief und immer wieder ruft.
Und,
so schwer es mir auch manchmal fällt, dir zu folgen,
ich kann dein Rufen nicht ignorieren.
Denn selbst, wo ich wie taub bin,
findest du Wege zu mir.
Du bist der,
dem ich mich anvertraue, im Leben und im Sterben.
Durch DICH
kann ich der Zusage des Vaters vertrauen:
ICH BIN DA – immer und ewiglich.
Beatrix Senft