Am 12. Oktober hatten die Comboni-Missionare alle ehemaligen „Missionare/-innen auf Zeit“ (MaZ) nach Ellwangen ins Missionshaus Ellwangen eingeladen, um einander nach langer Zeit wieder einmal zu begegnen.
Im Januar 1984 war Hans Eigner als erster Missionar auf Zeit zu seinem dreijährigen Einsatz nach Kenia ausgereist. Seither sind über zweihundert junge Frauen und Männer gefolgt und haben wertvolle Zeit ihres Lebens solidarisch für Menschen im Globalen Süden investiert. Dabei haben sie viel an Lebens-und Glaubenserfahrung, an Zuversicht und interkulturellen Kompetenzen gewonnen.
Über dreißig ehemalige MaZ kamen zum MaZ-Jubiläum nach Ellwangen, und die Freude über das Wiedersehen war deutlich zu spüren. Alle waren dankbar für den geleisteten MaZ-Einsatz in Ecuador, Peru, Südafrika, Kenia oder Uganda. Jetzt gab es reichlich Gelegenheit für wertvolle Begegnungen und Austausch.
Der Provinzobere Pater Hubert Grabmann begrüßte die Gäste und Comboni-Mitbrüder. In seinem Vortrag erläuterte er die Situation und Herausforderungen der Comboni-Missionare im deutschsprachigen Raum. Trotz der älter werdenden Mitbrüder sind wir in Kontakt mit der Comboni-Familie in anderen Regionen, besonders mit Südsudan, Uganda und Kenia, wo unsre Gemeinschaft tätig ist.
Bruder Hans Eigner stellte seinen persönlichen Weg als Internatsschüler in Neumarkt und erster Comboni-MaZ in Kenia dar, aus dem seine Entscheidung erwuchs, selbst Comboni-Missionar zu werden: Er sagte: „Ich ging als Weltverbesserer nach Afrika und kam als Missionar nach Deutschland zurück.“ Pater Günther Hofmann erklärte die Veränderungen des MaZ-Programms im Laufe der vierzig Jahre auch anhand von Fotos der MaZ aus den Einsatzorten. Damals waren es häufig mehrjährige Einsätze von Fachkräften mit ihrem Beruf. Heute sind die MaZ jünger und leben gewöhnlich für ein Jahr in einem Comboni-Projekt mit, wobei sie gut vorbereitet und begleitet werden. Was über die vielen Jahre geblieben ist, sind die drei Säulen von MaZ: Mitleben – Mitbeten und Mitarbeiten.
Der ehemalige MaZ Christoph Koch stellte die Gruppe der Comboni-Laien-Missionare vor, die sich in Deutschland gebildet hat und vernetzt ist mit der internationalen Bewegung in anderen Nationen. Sie gibt Menschen mit verschiedenen Lebensumständen, als Singles und in Familie Lebende die Möglichkeit, auf ihre Weise das missionarische Charisma des Daniel Comboni im konkreten Leben umzusetzen.
Am Nachmittag gab es Gelegenheit, sich in Kleingruppen zu treffen, um sich mit anderen MaZ des jeweiligen Einsatzlandes auszutauschen oder über Deutschland als „Missionsland“ zu reflektieren. Da kamen die Lebensweisheit und ganz persönlichen Erfahrungen jedes/-r MaZ zu Wort. Das Jubiläum wurde mit einem festlichen Gottesdienst abgeschlossen, in dem viel Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck kamen.