Auf dem Weg zu einem Comboni-Bildungsmodell

Seit der Zeit von Daniel Comboni bis heute wird Bildung als wichtiges Werkzeug für die Evangelisierung und das Engagement der Comboni-Missionare in Afrika eingesetzt. Deshalb trafen sich mehrere Comboni-Pädagogen aus Kenia, Ägypten, Malawi, Uganda virtuell, um Erfahrungen über ihre Präsenz in verschiedenen Bildungseinrichtungen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Veränderungen im Bildungswesen

Wir leben in einer Phase, in der das Bildungswesen sich deutlich verändert, was durch die Covid-19-Pandemie noch beschleunigt wird. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung des Bildungssektors und damit des Einsatzes der Comboni-Missionare. Angesichts dieser prognostizierten Veränderungen hat der Papst vor kurzem den „Globalen Pakt für Bildung“ ins Leben gerufen, eine Initiative, um die Rolle der Bildung in dieser Zeit der Krise und der Zukunft zu überdenken. Papst Franziskus will einen Bildungsprozess, der künftige Generationen dazu bringt, auf soziale Ungerechtigkeiten, Rechtsverletzungen, Formen der Armut und den Verlust von Menschenleben zu achten. Er möchte, dass der „integrale Prozess“ die Probleme berücksichtigt, mit denen junge Menschen heute konfrontiert sind, wie Depression, Sucht, Aggressivität, verbalen Hass und Mobbing.

Die Frage ist, wie die Comboni-Missionare darauf eingestellt sind, sich an die geänderten Bildungstrends anzupassen und sich an ihnen auszurichten. Bei ihrem Treffen wollten die Comboni-Pädagogen die Merkmale eines vom Comboni-Charisma inspirierten Modells definieren.

Die gegenwärtige Situation

Der Aspekt einer inklusions- und diversitätsorientierten Bildung ergibt sich aus der Darstellung der Bildungsmodelle verschiedener Institutionen. Die Einrichtungen konzentrieren sich auf die geistliche, wissenschaftliche, staatsbürgerliche, technische und menschliche Bildung. Es gibt einen integralen und praktischen Ansatz für die Bildung, da Pädagogen mit den Schülern zusammentreffen und sich mit ihnen auf den Weg machen. Ziel ist es, ihre Disziplin, ihr Wachstum, ihren Wandel, ihre Eigenständigkeit und ihren Beitrag zur Gesellschaft zu fördern, was sich positiv auf die soziale Entwicklung auswirkt.

Die Pädagogen werden von „Leidenschaft, Hingabe, Sendungsbewusstsein und Dienst“ angetrieben, womit sie in ihren Schülern „eine andere Vorstellungskraft, ein kritisches Bewusstsein, einen kritischen Umgang mit der Realität“ hervorrufen, die auf Probleme reagieren und Werte fördern, auf die andere nicht eingehen. Es ist eine Ausbildung, die im Einklang mit dem Auftrag der Kirche auf die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft antwortet. Eine Bildung, die die Marginalisierten, die Armen und Randgruppen berücksichtigt, ihnen Hoffnung schenkt und ihnen eine Chance bietet, ihr Leben neu zu gestalten. Eine Ausbildung, die die Ökumene fördert und mit der pastorale und soziale Akteure sich mit dem Wert der Menschenrechte befassen. Eine Ausbildung, die versucht, den visionären Plan von Comboni für die Erneuerung Afrikas zu verwirklichen, indem sie Afrikaner befähigt, sich für den Wandel auf ihrem Kontinent einzusetzen.

Die bevorstehenden Herausforderungen

Der Bildungsansatz von Comboni muss weiter berücksichtigt, neue Muster müssen ermittelt werden. Dabei ist es unerlässlich, inmitten der unterschiedlichen Kontexte und Institutionen auf eine gemeinsame Vision des Bildungsauftrags von Comboni hinzuarbeiten. Angesichts des Fehlers, der durch die Vernachlässigung der beruflichen und technischen Bildung verursacht wurde, wird außerdem vorgeschlagen, den Bildungsplan für die kommenden zehn Jahre breiter aufzustellen. Es gibt auch Überlegungen, wo dieser Comboni-Bildungsplan Platz findet in der arabischen Welt angesichts der unzureichenden nationalen Lehrpläne und Pädagogik und der unerschwinglichen internationalen Lehrpläne. Der unterbreitete Vorschlag besteht darin, einen humanistischen und technologieorientierten Lehrplan für Grund- und Sekundarschulen zu entwickeln.

Um die Mitglieder zu ermutigen, sich für ein koordiniertes Engagement im Bildungsbereich einzusetzen, haben die Salesianer darüber hinaus ein Netzwerk von Schulen, die auf eine Akkreditierung bei der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba drängen. Außerdem betreiben sie ein Büro in Nairobi, das ihre technische Ausbildung in Afrika koordiniert. Ihr Ziel ist es, auf die Grundsätze und Praxis der technischen Bildung in Afrika Einfluss zu nehmen.

Neben den koordinierten Bemühungen besteht auch die Notwendigkeit, die Wirkung der Comboni-Bildungsarbeit mit Unterstützung von Experten zu bewerten. Der Schwerpunkt liegt darauf, mehr in die Forschung zur Comboni-Bildung zu investieren. Darüber hinaus fehlt in verschiedenen Fällen die Eigenverantwortung der Institutionen, in denen die Comboni-Missionare arbeiten, was die Weiterentwicklung und Innovationen hemmt. Es stellt sich auch die Aufgabe, Bildung unabhängig von Spendern erschwinglich zu machen und mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten sowie die Einschränkungen des Lehrplans zu berücksichtigen: Welche Möglichkeiten gibt es, zusätzliche Elemente einzuführen? Wie vorgeschlagen, gibt es Raum für weitere, auch außerschulische, Bildungswege und die Notwendigkeit, Interessenvertretungen zu berücksichtigen, um die Entwicklung des Lehrplans zu beeinflussen.

So soll es weitergehen

Um einen Weg des Fortschritts zu skizzieren, wurden die Mitglieder ermutigt, sich mit verschiedenen Bereichen wie informeller, formeller (Grund-, VT-Ausbildung, Universität) Bildung sowie der Ausbildung von Führungskräften zu befassen. Außerdem soll eine Datenbank aller an der Ausbildung beteiligten Mitbrüder aufgebaut und ein Formular für die Verwendung in der Ausbildung entwickelt werden, um Informationen über die unterschiedlichen Erfahrungen zu sammeln. Die Gruppe erwog auch die Möglichkeit, einen Newsletter zu erstellen, der dazu dienen soll, die Vielfalt des Comboni-Dienstes im Bildungsbereich greifbar zu machen.

combonimission.net

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