Joh 10,11-16. Der Gute Hirte ist der, der sein Leben hingibt für seine Schafe
Es sind schon beeindruckende Texte, die an diesem Festtag gelesen werden, die uns gleichsam mit hineinnehmen in die Selbstreflexion Jesu, der ja gerade auch diese Worte des Propheten Jesaia am Anfang seines Wirkens zitiert: als Missionar – Von Gott gesandt!
Und dann im Evangelium, seine Positionierung gegenüber der Welt: der, der seine Pappenheimer kennt und sich um sie sorgt!
Jesus selbst war einer mit einer Mission, einer Sendung! Andererseits hat Mission vor allem im kirchlichen Kontext immer wieder auch einen stark negativen Geschmack, als ob man einem andern etwas verkaufen wolle, irgendwie so wie die Staubsaugervertreter, die trotz besseren Wissens verkaufen wollen, von dem sie selber gar nicht überzeugt sind.
Mission bedeutet eben nicht, eigene Interessen zu vertreten. Nicht meine Mission, sondern die Mission Gottes gilt es zu verwirklichen. – Und die ist von allem Anfang an auf die Armen gerichtet, an die, die gebrochen sind und Heilung bedürfen. Comboni hat sie in den Völkern Afrikas gesehen, aber solche Menschen gibt es überall: Einsame, gestresste und Überarbeitete, Familien in Geldnot und solche, die auf die schiefe Bahn geraten. Man braucht die Augen eines Hirten um zu sehen, wo dem einen oder anderen der Schuh drückt.
Wer wie Comboni eine Berufung spürt und dann ganz zu seinem Beruf stehen kann, der spürt selber, dass Gott nie einen Menschen ruft, allein um seines persönlichen Heiles willen. ER ruft ihn immer auch zum Heil für andere.
Gott will durch Menschen zum Menschen kommen. Gott will durch uns zu den anderen kommen. Christ ist man für andere. Wie ein guter Hirt eben.
