13. September, Dienstag der 24. Woche im Jahreskreis

Lk 7,11-17: Junge, ich sage dir: Steh auf!

Nain bedeutet „die Geblümte“. Ein kleines Dorf in den Hügeln unweit von Nazareth. Doch die Florita ist verwelkt: Die kleine Gemeinde ist von einer schweren Trauer heimgesucht worden. Jesus wird Zeuge einer Beerdigungsszene: Der einzige Sohn einer verwitweten Mutter wird aus dem Dorf geführt, um begraben zu werden.

Einziger Sohn einer verwitweten Mutter: Das klingt wie der Beginn der schrecklichsten aller dramatischen Geschichten. Und so ist es auch. Jesus empfindet Mitleid, er ist nicht gleichgültig gegenüber dem, was geschieht, er verstellt sich nicht, er macht keine Miene zum bösen Spiel, wie wir es oft tun. Das Verb, das verwendet wird, um den Gemütszustand Jesu zu beschreiben, deutet auf einen inneren Schmerz hin, auf ein Zerreißen, auf eine Gefühlsregung.

Unser Gott ist nicht gleichgültig gegenüber dem Schmerz, er ist nicht glückselig in seiner Vollkommenheit, er hat keine Angst vor seinen Gefühlen. Und er greift ein: Das Kind wird zu seiner Mutter zurückgebracht. Wie viele Fragen wirft diese Seite auf! Gott liebt das Leben, er wird zum Handeln bewegt, das sagt diese Episode. Aber wie viele andere Einzelkinder verwitweter Mütter liegen noch im Grab? Bald wird ein anderer einziger Sohn einer verwitweten Mutter, Jesus, sterben, um den Tod für immer zu besiegen.

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