Joh 3,13-17 Der Menschensohn muss erhöht werden
Das Kreuzfest im September hat seinen Ursprung in Jerusalem; dort wurde am 13. September 335 die Konstantinische Basilika über dem Heiligen Grab feierlich eingeweiht. Der 13. September war auch der Jahrestag der Auffindung des Kreuzes gewesen.
Unter dem Begriff „Erhöhung“, der das griechische hypsòsis übersetzt, gelangte das Fest auch in den Westen und sollte ab dem 7. Jahrhundert an die Wiedererlangung der kostbaren Reliquie durch Kaiser Heraklius im Jahr 628 erinnern. Von dem Kreuz, das vierzehn Jahre zuvor vom persischen König Cosroe Parviz bei der Eroberung der Heiligen Stadt gestohlen worden war, verlor sich 1187 endgültig jede Spur.
Das heutige Fest hat eine viel größere Bedeutung als die legendäre Entdeckung durch die fromme Mutter des Kaisers Konstantin, Helena, die der Überlieferung zufolge, an diesem Tag die angeblichen Reliquien des Kreuzes Christi, die sie auf ihrer Pilgerreise nach Jerusalem auf wundersame Weise gefunden hatte, nach Konstantinopel brachte.
Das letzte Wort Gottes über die Welt, die totale und absolute Selbsthingabe. Das bedeutet nach Jesu Absicht, das Kreuz auf sich zu nehmen. Sich ganz und gar hingeben, wie Gott es vermochte. Warum haben wir also den traurigen Aspekt des Kreuzes genommen und seine Bedeutung entstellt? Als eine zu ertragende Buße, ein unwillkommenes Geschenk, das von Gott gewollt ist und das wir demütig ertragen…
Nicht so: von einem raffinierten und perversen Folterinstrument ist das Kreuz zum Sinnbild für das Maß der unermesslichen Liebe Gottes geworden.
Es ist diese Liebe, die wir heute preisen, nicht der Schmerz, den sie mit sich bringt. Denn Liebe, das wissen wir sehr gut, erfordert oft Opfer. Heute verherrlichen wir die geschenkte Liebe, wir hängen sie in unseren Häusern auf, damit sie mit ihrer Logik unser ganzes Leben ausleuchtet.