Lk 1,39–56 Meine Seele preist die Größe des Herrn
Lukasevangelium enthält das Magnificat – Marias wunderschönen Hymnus, den sie bei der Begegnung mit ihrer Cousine Elisabeth kurz nach der Verkündigung sprach. Das heutige Fest erinnert an den Einzug Marias in die Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, die uns erwartet und die am 6. Augustth bei der Feier der Verklärung des Herrn vorausgesagt wurde. Mit diesem Fest wird die Tatsache gefeiert, dass der Leib Marias am Ende ihres Lebens in den Himmel aufgenommen wurde, anstatt auf der Erde zu verwesen. Obwohl es von den Gläubigen jahrhundertelang beibehalten wurde, wurde es erst 1950 von Papst Pius XII. zum Glaubensdogma erklärt.
Es ist Brauch, dass an diesem Tag ein Strauß von Feldblumen und Heilkräutern in die Kirche mitgebracht wird, um ihn gesegnet wieder nach Hause zu tragen: So ein Strauß enthält gern Pflanzen mit den schönen Namen: Salbei – Katzenminze – Weinraute – Kerbel – Wermut – Lavendel – Kamille – Beifuß – Frauenmantel – Mutterkraut usw. wie die Kräuter alle heißen.
Hierin verbirgt sich der Glaube, dass Maria für uns eine schöne und heilsame Blume ist und wir in ihr für uns über den Tod hinaus eine heilende, reife Frucht erkennen dürfen.
Wir feiern ein Fest voller Hoffnung und Optimismus, das auch auf die heilende Kraft der Erde setzt. Unsere Erde bringt Früchte hervor, die unsere Wunden heilen. Und der Mensch darf mit seinen Fähigkeiten dazu beitragen. Ja, er ist selber die schönste Frucht der Erde mit seinem Körper und mit seiner Seele. Jeder von uns trägt eine Ahnung und Sehnsucht in sich nach Schönheit und Vollendung. Aber wir kennen auch zu gut unsere Schwachstellen, Macken und Schönheitsfehler.
Trauen wir Gott zu, dass ER aus jedem von uns das Bild werden lässt, wie er uns in der Vollendung gedacht hat. Bei der Erschaffung des Menschen im Buch Genesis (1,27) heißt es: „als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“