16. Juli, Samstag der 15. Woche im Jahreskreis

Mt 12,14-21: Er gebot ihnen, es nicht zu verkünden, damit sich das Gesagte erfülle.

Im Matthäusevangelium finden wir häufig das, was Exegeten „Erfüllungsformeln“ nennen. Das heißt, der Evangelist will dem Leser helfen, in den Ereignissen um Jesus die Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen zu erkennen. Matthäus will seine Gemeinde, die überwiegend aus Juden besteht, beruhigen: Auch wenn Jesus anders erscheint als das, was das Judentum von einem Messias erwartet, so ist er doch Gottes Gesandter.

In diesem besonderen Fall möchte Matthäus betonen, dass die barmherzige und resignative Haltung des Herrn keineswegs ein Zeichen von Schwäche und Gebrechlichkeit ist, sondern vielmehr seine Art und Weise, auf die schwächsten und am meisten benachteiligten Menschen zu achten. Und wir, seine Jünger, sollten diese Haltung pflegen, damit unsere Pfarreien nicht zu Gewohnheiten werden, wie Papst Franziskus es so schön formuliert.

Wir sind dazu aufgerufen, alle Menschen mit Mitgefühl und Wohlwollen aufzunehmen und ihnen den Weg zur Umkehr zu weisen, den wir zuallererst beschreiten wollen. Nur dann werden wir glaubwürdig sein.

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