Über das Leben des Apostels Matthias wissen wir nur, was in der Apostelgeschichte steht (Apg 1,15-25): dass er anstelle des Judas Iskariot zum Apostelkollegium hinzugewählt wurde. Aus der Rede des Petrus ergibt sich auch, dass Matthias zu den Männern gehörte, „die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und aufgenommen wurde“ (Apg 1,21-22). Nach der Legende soll Matthias in Äthiopien gewirkt und das Martyrium erlitten haben. Seine Reliquien wurden im Auftrag der Kaiserin Helena nach Trier gebracht; dort werden sie in der Abteikirche St. Matthias verehrt, die im Mittelalter das Ziel vieler Wallfahrten war.
Samstag der Ersten Woche der Fastenzeit
Joh 15,9-17 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt
Heute ist es genau Zwei Jahre, dass Russland in der Ukraine einmarschiert ist. Inzwischen sind viele 10-Tausende gestorben und menschlich gesehen scheint ein Ende nicht in Sicht zu sein.
Das Evangelium heute: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe!“ ist heute, am Fest des heiligen Apostels Matthias angesichts dieses Schreckens eine wahre Herausforderung! – Denn wer in die Nachfolge Jesu gerufen ist, ist zur Liebe berufen – auch seinem Feind gegenüber.
Die Kirche braucht Menschen wie Matthias, sie braucht Menschen, die in die Bresche springen, die sich zum Mitmachen ermutigen lassen, die sich von der Liebe Christi ergreifen und leiten lassen, die sich mit Leib und Seele für das Evangelium einsetzen und bereit sind, das Leben für Christus einzusetzen.
Und als Apostel hat Matthias den besonderen Auftrag, die Botschaft der Liebe Gottes weiterzugeben – in Wort und Tat.
Jede und jeder von uns ist getauft und ist aufgerufen, in der Kirche mitzumachen und am Reich Gottes mitzubauen. Das Los ist auf uns gefallen.