2,41-51: Dein Vater und ich haben dich in der Angst gesucht.
Es ist das Herz einer Mutter, das Herz Marias; ein Herz, das seinen Sohn liebt, wie jede Mutter, die sich ihrer tiefen Natur der Aufnahme, der Lebensspendung und der Zukunftsgestaltung hingibt. Aber das Herz Marias folgt dem Willen ihres Sohnes, auch wenn sie das ganze tiefgreifende Drama nicht versteht. Der Abschnitt aus dem Lukasevangelium, der uns an den Anfang von Marias innerem Weg zurückführt, enthält eine Prophezeiung des Leidens. Ein Leiden wie das aller Eltern, die ihre Symbiose mit ihren Kindern leben. Aber vor allem das Leiden, das aus der vollen Teilhabe an der Initiative Christi kommt, der bereit ist zu sterben, um das wahre Gesicht des Vaters zu verkünden. Maria liebt ihren Sohn, aber sie zwingt ihn nicht, sie erpresst ihn nicht, sie nimmt ihn nicht in Besitz.
Mütter wissen, wie schwer es ist, die Nabelschnur zu durchtrennen, nicht die körperliche, sondern die viel tiefere, die sie in ihrer Seele tragen. Maria durchtrennt in Kana diese Schnur, um Jesus der Welt zu schenken. Er hat ihr nie wirklich gehört, erst recht nicht, als er sein öffentliches Leben beginnt. Von dieser Frau können wir lernen, gut zu lieben, wie Erwachsene Menschen, ohne zu besitzen, ohne zu erpressen, ohne zu binden.
Samstag der 12. Woche im Jahreskreis
Mt 8,5-17: Viele werden aus dem Osten und dem Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen.
Matthäus, der die vom Evangelisten Markus übernommenen Heilungsgeschichten wiedergibt, fügt ein Detail hinzu, indem er den Propheten Jesaja zitiert, um die Haltung Jesu zu unterstreichen, der als Messias das Leiden der Welt auf sich nimmt. Es handelt sich um eine zeitgemäße Überlegung, die uns hilft, die Bedeutung der von Jesus vollbrachten Heilungen zu verstehen: Der Herr ist kein Heiliger, der nach Ruhm strebt, sondern zeigt durch die Heilung das wahre Gesicht eines Gottes, der sich des Leidens der Menschen erbarmt. Warum vermeidet er dann nicht das Leiden der Unschuldigen? Die Bibel gibt keine Antwort auf diese Frage, sondern verweist auf die Haltung Jesu, des Sohnes Gottes, der die Kranken aufnimmt, ihnen einen Horizont der Hoffnung bietet, sie manchmal am Körper, immer aber an der Seele heilt.
In der doppelten Heilung des heutigen Evangeliums hebt Matthäus zunächst den Glauben des Heiden hervor: Sein Wunsch und seine Herzensgüte, er bittet nicht für sich selbst um Heilung, sondern für einen seiner Diener. Es ist wahr: Die Güte der anderen und ihre unentgeltliche Aufmerksamkeit sind eine Erleichterung für jedes Leiden. Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt, um Jesus und seinen Jüngern zu dienen. Wir werden geheilt, um uns in den Dienst des Reiches Gottes zu stellen.