Joh 1,29-34: Siehe, das Lamm Gottes.
Johannes taufte Jesus. Er muss ziemlich schockiert gewesen sein, als er Jesus mitten unter den reumütigen Sündern wandeln sah. Wahrscheinlich war er auch völlig fassungslos, denn so hatte er sich das Kommen des Messias nicht vorgestellt.
Er, der so vehement gepredigt hatte und alle zur Umkehr aufrief, um dem drohenden Zorn Gottes zu entgehen. Und jetzt trifft er hier auf alles andere als einen raschsüchtigen Gott, vielmehr begegnet er dem langsamen Eingreifen eines solidarischen Gottes, der mit denen gehen will, die sich verändern wollen.
Johannes räumt mit großer Ehrlichkeit Fehler ein. Zweimal erklärt er, dass er bis dahin Gott noch nicht gekannt hatte. Er, Gott überrascht auch uns immer wieder, wenn wir ein unbeschwertes Herz haben, das fähig ist, seine Größe und Gegenwart anzunehmen.
Gott führt uns immer wieder auf einen Weg zur Veränderung, Solange wir den Mut haben, in unseren mentalen Mustern nicht zu erstarren. Und es ist nie das, was wir erwarten, selbst wenn wir Jahre des Glaubens und des Gebets, der Meditation und der Stille hinter uns haben.
Johannes, der Große, lehrt uns, immer auf der Hut zu sein, nicht zu denken, dass unser Glaubensweg schon zu Ende wäre, und wir jetzt ausruhen könnten. Er fordert uns dazu auf, den Mut zu haben, uns immer wieder zu verändern, nie das Gefühl zu haben, dass wir angekommen sind…
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