Joh 12, 24-26 Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht
„In den drei theologischen Tugenden steht die Hoffnung zwischen dem Glauben und der Nächstenliebe: Sie stützt sich auf den Glauben und gibt der Nächstenliebe einen Anstoß. Eine große Hoffnung zu haben ist wie das Erreichen eines Berggipfels: Wer ihn erreichen will, will alle Hindernisse überwinden, um die wunderbare Aussicht vom Gipfel aus betrachten zu können.„
Ignatius mit dem Beinamen Theophoros, „Gottesträger“, war nach dem Apostel Petrus und dem hl. Evodius der dritte Bischof von Antiochien in Syrien. Nach der Legende war er das Kind, das Jesus den Jüngern vorstellte, als sie darüber stritten, wer der Größte sei. Der Apostel Johannes soll sein Lehrer gewesen sein. Um 110 wurde er unter Kaiser Trajan wegen seines Glaubens verhaftet und nach Rom gebracht. Auf der mühsamen Reise schrieb er seine berühmten sieben Briefe, Ausdruck seiner glühenden Christusliebe und seiner Sorge um die Einheit der Gemeinden unter ihrem Bischof. An die Gemeinde von Rom schickte er einen Brief voraus, in dem er flehentlich darum bat, man möge nichts für seine Freilassung unternehmen. In Rom wurde Ignatius zum Tod verurteilt und im Kolosseum von den wilden Tieren zerrissen.
Der heilige Ignatius von Antiochien war von einer unermesslichen Hoffnung erfüllt; er war nicht wie jene, die der heilige Paulus in seinem Brief an die Philipper beschreibt, die ohne Hoffnung sind, weil sie „nur auf irdische Dinge bedacht“ sind. In seinem Brief an die Epheser führt Paulus die ganze Unmoral der heidnischen Welt auf das Fehlen der Hoffnung zurück: Da sie keine Hoffnung haben, geben sie sich ihren unreinen Begierden hin, die sie zu Fall bringen. Christen hingegen sind Männer und Frauen, die reich an großer Hoffnung sind, sie wissen, dass sie Bürger des Himmels sind „und von dort aus erwarten sie den Herrn Jesus Christus als ihren Retter, der unseren elenden Leib verklären wird, um ihn seinem herrlichen Leib anzugleichen“.
Der Herr animiert uns im heutigen Evangelium auch zu einer großen Hoffnung: der Hoffnung, unser Leben für das ewige Leben zu erhalten, bei ihm zu sein, wo er ist, das heißt, in der Herrlichkeit des Vaters, vom Vater geehrt zu werden: „Wer mir dient, den wird der Vater ehren“. „Wer diese Hoffnung hat, sagt der heilige Johannes, hält sich selbst rein“. Und es ist die Hoffnung, die die Kraft gibt, der Versuchung zu widerstehen, die den Mut gibt, in Schwierigkeiten durchzuhalten.
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