Joh 1,43-51: Du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel.
Die Begegnung mit dem Messias ist ansteckend: Der Evangelist Johannes spricht von der Berufung der Jünger als einem Dialog zwischen Freunden, zwischen Bekannten. Wer Christus erlebt, kann nicht darüber schweigen, kann nicht auf ihn verzichten, der spürt in sich den drängenden Wunsch, zu erzählen, zu sprechen, Erfahrenes weiter zu geben.
Auch Nathanael oder Bartholomäus ist beteiligt. Er kennt die Schrift, wir finden ihn unter einem Feigenbaum sitzend, dem Baum, in dessen Schatten die Rabbiner nachdachten, er kennt sich aus in der Heiligen Schrift, und da drinnen wird auf den Tausenden von Seiten, die alle entlegenen Winkel des Landes Israel beschreiben, Nazareth nie erwähnt. Er ist ein Kenner der Bibel, seine Sprache ist scharf und sein Urteil unbarmherzig.
Andererseits ist er nicht so grimmig, wie es zuerst scheint: Er ist ein Freund von Philippus, dessen Name auf eine mestizische Herkunft hinweist; und er dürfte wohl kein besonders hartnäckiger Traditionalist sein, wie die Pharisäer.
Bartholomäus hat schlechte Laune, das spürt man. Aber sobald Jesus, der seinen ungestümen Charakter kennt, das Positive betont: dass man wenigstens immer weiß, was er denkt… schmilzt er dahin! Bartholomäus ist völlig erstaunt, nie hatte ihm jemand ein solches Kompliment gemacht!
Dann bekennt er sich überschwänglich zu seinem Glauben. Denken wir immer daran, dass die Verkündigung durch eine positive Beziehung zwischen den Menschen geschieht…
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