Lk 19,11-28: Warum hast du mein Geld nicht auf eine Bank gebracht?
Die Zeit, in der wir leben, unser Leben, die Geschichte, ist eine Zeit des Übergangs, die von Gott ausgeht und wieder zurück zu Gott führt, von der Fülle zurück zur Fülle. In dieser Zwischenzeit vertraut uns der Herr die Verkündigung des Reiches Gottes an, trotz unserer Begrenzungen, unserer Kämpfe, unserer Ungereimtheiten.
Die Kirche, d.h. die Gemeinschaft der Jünger, ist dazu berufen, Zeugnis von ihrem Meister und Herrn zu geben, ihn in ihrem Tun und Reden gegenwärtig zu machen. Jeder von uns hat zu diesem Zweck eine kostbare Gabe für den Dienst am Nächsten erhalten: einen Schatz, einen Vorrat, den es fruchtbar zu machen gilt. Lukas spricht von Goldmünzen, Matthäus von Talenten, ein unmittelbares und wirkungsvolles Bild für den Wert dessen, was wir sind.
Der Glaube schätzt das, was wir sind, er lässt unsere Fähigkeiten aufblühen, er macht sie deutlich. Sei es unsere Fähigkeit zuzuhören, unser Organisationstalent, unser Mitgefühl oder unsere Fähigkeit, mit anderen in Beziehung zu treten: Wir alle besitzen Qualitäten, Gaben von Gott, und wir sind aufgerufen, sie dem Reich Gottes zur Verfügung zu stellen. Machen wir nicht den Fehler, unsere Talente zu verstecken, sie zu begraben, uns selbst zu verleugnen und zu sagen, dass wir nichts wert sind: Das ist keine Demut, sondern ein Mangel an Dankbarkeit gegenüber Gott!