Im Grenzgebiet von Frankreich und der Schweiz lebte und wirkte um 1600 der heilige Franz von Sales. Er war ein Grenzgänger und Brückenbauer. Lange Jahre war er als Priester, Missionar und Prediger tätig. In einer Zeit der kämpferischen Auseinanderersetzungen zwischen den christlichen Konfessionen fand Franz von Sales vermittelnde Worte. 1602 wurde er Bischof von Genf und versuchte trotz verschiedener Anschläge auf sein Leben, die Menschen südlich des Genfer Sees für den Katholischen Glauben zurückzugewinnen. 1610 gründete er mit der heiligen Johanna Franziska von Chantal die Ordensgemeinschaft der Salesianerinnen. Seine Einfühlsamkeit und Menschenfreundlichkeit machten ihn zu einem gefragten Seelenführer.
Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis
Mk 3,31-35: Wer den Willen Gottes tut, ist für mich Bruder, Schwester und Mutter.
Jesus verleugnet fast seine Familie, die nun auf diejenigen ausgedehnt wird, die das Wort annehmen und es bewahren. Das Evangelium von Markus wagt es, ein innovatives Familienmodell vorzuschlagen, das über Stammes- und Blutsbande hinausgeht und neue Beziehungen vorschlägt, die auf geistiger Verwandtschaft beruhen, auf dem Bewusstsein, Kinder desselben Vaters zu sein, Brüder in dem einen Christus.
Die Voraussetzung dafür, dass wir Mitglieder der Familie Gottes werden können, ist nach Jesu Worten, dass wir das Wort Gottes aufmerksam hören und Gottes rettenden Willen in unserem Leben suchen. Jesus wendet seinen Blick auf uns und schlägt uns heute vor, uns als seine Brüder und Schwestern zu fühlen. Freunde, die in verzweifelten Familiensituationen leben oder in einer Einsamkeit, die ihre Seele ausgelaugt hat, sollen wissen, dass Jesus uns einlädt, Teil seiner Familie zu sein.