Über Scholastika haben wir Nachrichten nur durch den Bericht des Papstes Gregor den Großen

Der Name von Scholastika, der Schwester von Benedikt von Norcia, erinnert an die weiblichen Anfänge des abendländischen Mönchtums, die auf der Stabilität des gemeinsamen Lebens beruhten. Benedikt fordert uns auf, Gott zu dienen, nicht indem wir „aus der Welt fliehen“ und in die Einsamkeit oder zur Buße wandern, sondern indem wir in dauerhaften und organisierten Gemeinschaften leben und unsere Zeit strikt zwischen Gebet, Arbeit oder Studium und Ruhe aufteilen. Als sie noch sehr jung war, weihte sich Scholastika mit einem Keuschheitsgelübde dem Herrn.
Später, als Benedikt bereits mit seinen Mönchen in Monte Cassino lebte, wohnte sie zusammen mit einer kleinen Gruppe von geweihten Frauen in einem anderen Kloster in der Gegend. Einmal im Jahr besuchte sie ihren Bruder zu einem geistlichen Gespräch. Das Letzte dieser Gespräche ist bemerkenswert, dass es bis in die Nacht hinein verlängert wurde; Scholastika hat den Bruder dazu gezwungen, indem sie durch ihr Gebet ein plötzliches Gewitter bewirkte, das ein Verlassen des Hauses unmöglich machte. Scholastika „war mächtiger, weil sie die größere Liebe hatte“, sagt Gregor. Drei Tage später sah Benedikt die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen. Ihren Leib ließ er in dem Grab beisetzen, das für ihn selbst bestimmt war.
Lk 10,38–42: Marta nahm ihn gastlich auf. – Maria hat den guten Teil gewählt
Für einen jüdischen Rabbi völlig ungewöhnlich belehrt Jesus hier eine Jüngerin in der Haltung des Schülers zu seinen Füßen. Damit bringt das Evangelium zum Ausdruck, dass Jesus die Frauen respektierte und sie als Gleichberechtigte behandelte. Schon das macht diese Szene so interessant.
Hauptanliegen des Textausschnitts ist aber die Frage nach Gewicht von Kontemplation, Meditation und Aktion, Tätigkeit im sozialen Dienst. Auch wenn Jesus der Evangeliums Verkündigung den Vorrang einräumt so ist bei Jesus auch klar, dass Nächstenliebe und das Gebet, der Dienst an den Menschen und die liebende Verbindung zu Gott, zusammengehören.