Weltmediensonntag: Das Motto, komm und Sieh! soll ermutigen bei allen Nachrichten genau hinzuschauen.

Weltmediensonntag: Das Motto, komm und Sieh! soll ermutigen bei allen Nachrichten genau hinzuschauen.

Medienbischof Gebhard Fürst hat Journalisten zu profunder Recherche und kritischer Quellenanalyse aufgerufen. Auch brauche es einen inklusiven Blick in der Berichterstattung, so Fürst zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am heutigen Sonntag.

„Wir alle informieren uns täglich online und offline und sind dabei auf einen vertrauenswürdigen Journalismus angewiesen, der seine Quellen kennt und dessen höchstes Gut zuverlässige und unabhängige Berichterstattung ist. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Informationen und Nachrichten manipulierbar sind, dass sie vorgefertigt sein können und abgekupfert werden“, gab der Bischof von Rottenburg-Stuttgart zu bedenken.

Selber hingehen und Quellen kritisch lesen

Gute Recherche sei „ein absolutes Muss“ und müsse „gründlich und engagiert“ sein, appellierte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Dazu gehöre auch, „sich die Schuhsohlen abzulaufen“, gab Fürst Worte des Papstes wieder, „um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Und dabei allen Menschen, Lebenswelten und globalen Unterschieden gleichermaßen gerecht werden, niemanden vergessen.“ Auch sei es wesentlich, „Wissen und Informationen aller allen zugänglich zu machen“, auch ließen Algorithmen sich austricksen und „Blickrichtungen wechseln, indem verschiedene Quellen kritisch gelesen werden“, schlug er vor.

Das Internet bietet zahllose Möglichkeiten, in sozialen Netzwerken Geschichten zu erzählen und Informationen zu teilen, so Fürst weiter: „Der Grundsatz „Komm und sieh!‘ gilt aber auch dort ganz besonders, da das Risiko der Verzerrung der Wahrheit groß ist.“ In diesem „kritischen Bewusstsein“ versuche die Kirche ihre Medien zu gestalten und JournalistInnen auszubilden, versicherte der DBK-Medienbeauftragte.

Dank an Journalisten

Der Bischof dankte den Medienschaffenden weiter „für ihren Mut, sich für die Darstellung der Wirklichkeit in Gefahr zu bringen, um uns allen Informationen aus den entlegensten Winkeln der Erde zugänglich zu machen“. Er erinnerte daran, dass sich in den vergangenen Jahren die Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten dramatisch verschlechtert hätten. „Eine steigende Zahl von Staaten versucht, die Pressefreiheit einzuschränken und die freie und unabhängige Berichterstattung kann nicht gewährleistet werden“, kritisierte Fürst.

Der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel wird in Deutschland jeweils am zweiten Sonntag im September begangen. In Österreich und den meisten anderen Ländern wurde der im Jahr 1967 von Papst Paul VI. eingeführte Tag bereits sechs Wochen nach Ostersonntag begangen, heuer am 16. Mai. Das Motto der vom Papst veröffentlichten Botschaft zum 55. Welttag lautet ,Komm und sieh!’ (Joh 1,46).

(pm – pr)

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