Lk 21,12-19: Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden
Es sind schon harte Worte, die uns Jesus im heutigen Evangelium präsentiert. Da ist scheinbar nicht mehr viel übrig von den wohltuenden Worten der Gleichnisse und von der gütigen Liebe dieses charismatischen Mannes aus Nazaret. Jetzt werden andere Töne angeschlagen. Es geht um Festnahme und Verfolgung, um Gericht und Gefängnis, um Töten und Hass. Keine rosigen Aussichten also für jene, die sich für den Glauben an Jesus entscheiden.
Auch wenn diese Worte so gar nicht in den Kontext der Predigt Jesu passen wollen, sprechen sie doch das aus, was Christen aller Jahrhunderte erfahren mussten. Verfolgung und Bedrängnis gab es vom Beginn unserer Religion an und hat sich bis heute ungebrochen fortgesetzt. Begonnen mit den großen Christenverfolgungen im römischen Reich bis hin zur gewaltsamen Vertreibung der Christen aus dem Irak in diesem Jahr: Verfolgung, Gefängnis, Hass und Tod. Aber auch in unserem alltäglichen Leben sind wir immer neu Angriffen gegen unseren Glauben ausgesetzt. Natürlich droht uns da selten gleich das Gefängnis oder gar der Tod, aber es geht im Prinzip um das Gleiche: am Glauben festhalten, auch wenn es Widerstand gibt.
Das ist auch die Grundintention im heutigen Evangelium: Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen! Am Glauben festzuhalten, auch dann, wenn es die äußeren Gegebenheiten nicht zulassen oder erschweren. Dann steht am Ende der vielen Verfolgungen nicht mehr Hass und Gefängnis, sondern Leben in Fülle. Und alle Leiden dieser Zeit macht der Himmel letztlich vergessen.