26. Mai, Christi Himmelfahrt

Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Mit der Himmelfahrt Jesu ist die Episode „Jesus“ nicht zu Ende. Nach außen hin könnte man meinen, die Welt sei nun wieder so, wie sie vor dem Auftraten Jesu war. Sie dreht sich weiter und die Geschichte rollt weiterhin über Einzelschicksale unbarmherzig hinweg.
Genau diese Sichtweise möchten die Erzählungen von der Himmelfahrt Jesu widersprechen. Zwei Faktoren haben sich seit Jesus grundlegend geändert: Die Begegnungen mit Jesus haben die Menschen verändert. Die Frauen und Männer, die sich von Jesus haben in seinen Bann ziehen lassen, gehen mit einer neuen Lebenseinstellung und mit einer neuen Weltsicht in ihr weiteres Leben hinein. Der Geist Jesu wirkt in ihnen und durch sie fort.

Die zweite Veränderung kann ich zunächst nur mit einem Bild beschreiben: Durch Jesus hat sich der Himmel auch für uns geöffnet. Jesus hat den Menschen eine neue Beziehung zu Gott ermöglicht. In mehreren Ereignissen des Lebens Jesu begegnet und das Bild des geöffneten Himmels: Bei seiner Geburt, bei seiner Taufe im Jordan, in der Verklärung und schließlich in seiner Auferstehung und Himmelfahrt.

Unser Reden vom Himmel oben und von der Erde unten, von Diesseits und Jenseits sind ohnmächtige Versuche, das große Geheimnis der Gegenwart und des Wirkens Gottes in dieser Welt zur Sprache zu bringen. „Überall ist er und nirgends…“, heißt es in einem Lied. Mit Jesus hat die Dimension des Göttlichen in unserem Denken, Reden und Tun eine neue Qualität bekommen.

Ein Fest der Freude an Gott

Vor diesem Hintergrund können wir weiterhin in einer zweiten Naivität vom Himmel reden und einen Feiertag begehen, an dem wir uns an diesem großartigen Geschenk Gottes freuen. Es beinhaltet gleichsam eine Zusammenfassung des ganzen Christusereignisses von seiner Geburt bis zu seiner Auferstehung. Nun sind wir gewiss, dass unser Universum von jemand zusammengehalten wird, dem das Schicksal und das Wohl jedes einzelnen Geschöpfs in diesem Kosmos am Herzen liegt.

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