31. Mai, Mariä Heimsuchung

Lk 1,39-56: Großes hat der Allmächtige an mir getan: Er hat die Niedrigen erhöht.

Der Monat Mai schließt mit dem Fest der Heimsuchung Marias bei Elisabeth. Es ist eine neue, durch und durch „österliche“ Seite, die Begegnung zwischen diesen beiden Frauen, die ihren Traum bereits erfüllt sehen.

In diesem Evangelium steht heute das schönste Kompliment, das man Maria machen kann. Noch dazu kommt es aus dem Mund einer Verwandten, einer Person, die weiß, was es heißt, Empfängerin von Gottes Plänen zu sein. Ein Kompliment, das unsere vielen frommen Behauptungen, unsere manchmal theologisch ungenauen Übertreibungen verblassen lässt. Selig bist du, die du geglaubt hast! sagt Elisabeth zu ihrer kleinen Kusine, die aus Galiläa herabgekommen war. Als wollte sie sagen: Wie kannst du an eine solche Ungeheuerlichkeit glauben? Es ist schon schwer zu glauben, dass eine unfruchtbare Frau im hohen Alter ein Kind gebären kann. Aber zu glauben, dass Gott im Schoß eines 15-jährigen Mädchens Mensch werden würde! Wie der heilige Augustinus so schön sagt, musste Maria Jesus erst im Glauben und dann im Fleisch empfangen. Zu glauben, dass für Gott, der eine unfruchtbare Frau fruchtbar macht, der im Schoß eines Mädchens im Teenageralter präsent wird, nichts unmöglich ist. Zu glauben, dass Gott Mensch wird, dass er den Tempel verlässt, um aus dem Menschen einen Tempel zu machen. Ein Gott aus Fleisch und Blut, zum Umarmen und Kuscheln, zum Spielen und Reden, zum Stolz sein und Streiten… Wie viel Glauben braucht es, um so etwas zu glauben, Maria?

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