Freitag, den 25. Februar – Hl. Walburga

Freitag, den 25. Februar – Hl. Walburga

Mk 10,1-12: Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen.

Die Pharisäer versuchten ständig, Jesus eine Falle zu stellen.  Das ist zwar eine traurige Tatsache, aber sie lehrt uns eine Lektion über die Suche nach der Wahrheit.

Eines der grundlegendsten Ziele, die wir im Leben anstreben müssen, ist die Suche nach der Wahrheit.  Wir müssen danach streben, die Wahrheit zu erkennen, und dann zulassen, dass diese Wahrheit uns frei macht.  Auf einer Ebene suchten die Pharisäer die Wahrheit.  Sie stellten Jesus eine Frage über das Gesetz des Mose und seine Auslegung dieses Gesetzes.  Obwohl es gut ist, eine solche Frage zu stellen und eine Antwort von Jesus zu erwarten, gibt es einen feinen Unterschied, den wir machen müssen.

Die Unterscheidung hat mit dem Motiv des Fragenden zu tun.  In diesem Fall stellten die Pharisäer Jesus eine Frage nicht, weil sie nach der Wahrheit suchten, sondern mit der Absicht, ihn zu täuschen und zu manipulieren.  Sie suchten nach allem, was sie tun konnten, um Jesus in eine Falle zu locken, um ihn zu verurteilen.

Zur Zeit Jesu gab es die Ehescheidung. Männlich chauvinistisch, offensichtlich, aber gesetzmäßig und heilig, sogar Moses zugeschrieben: wer hätte das je in Frage gestellt? Dass sich auch in unserem Land viele Ehepartner nach mehr oder weniger Ehejahren wieder voneinander trennen, ist keine Neuigkeit. Und seit Jahren ringt man in der in der Seelsorge darum, wie man mit denen umgehen soll, die sich einmal getrennt, dann aber an einen neuen Partner gebunden haben.

Das Evangelium von heute ist klar und eindeutig. Was der Alte Bund noch ermöglicht hat, nämlich eine Scheidungsurkunde auszustellen, ein Zugeständnis an die Hartherzigkeit der Menschen, wird von Jesus entsprechend gekontert: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen! Jesus sieht dabei den eindeutigen Gotteswillen. Bleibt damit Spielraum für die Härtefälle?

Als Praxis Jesu erfahren wir allerdings an vielen Stellen des Evangeliums, wie er mit denen umgeht, die mit ihrer Not, ihrer Schuld, ihrem Versagen zu ihm kommen. Er ist eindeutig in der Sache, aber gut und barmherzig zum Menschen.

Vielleicht kann genau dies ein Weg sein. In der Sache eindeutig bleiben zu wollen und zu müssen, weil der Gotteswille so eindeutig ist, aber die Not des einzelnen nicht aus dem Blick zu verlieren. Seine Situation, sein Leben mit den Augen Jesu in den Blick zu nehmen und für die Lage des je einzelnen Menschen einen ganz persönlichen Weg der Barmherzigkeit und Liebe zu finden.

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