Perpetua war eine Prinzessin aus einer Patrizierfamilie in Karthago. Felizitas war eine Sklavin. Als sie christliche Katechumeninnen wurden, ereilte sie das gleiche Schicksal. Wegen ihres Christenglaubens wurden sie verhaftet. Auf dem Weg ins Gefängnis noch sollen sie die Taufe empfangen haben, worauf damals die Todesstrafe stand. Perpetua trug auf dem Weg ins Gefängnis ihren kleinen Sohn auf dem Arm. Felizitas brachte im Gefängnis ein Mädchen zur Welt. Perpetua ließ sich auch von ihrem alten Vater nicht umstimmen. Ihr Glaube galt ihr mehr als ihr Leben. Beide wurden im Zirkus von Karthago den wilden Tieren vorgeworfen. Perpetua war 22 Jahre alt!
Mt 9,14-15 Wenn ihnen der Bräutigam genommen sein wird, dann werden sie fasten
Warum fasten die Jünger des Johannes nicht und warum fasten die Pharisäer?
Die Pharisäer sind gute und ehrliche Menschen, denen das Wort Gottes sehr viel bedeutet. Sie hören auf das, was Gott gesagt hat, auf das Gesetz, das bereits in der Vergangenheit festgelegt und kodifiziert wurde… für sie bestimmt die Vergangenheit das Leben, das wichtigste ist die Einhaltung dieses Gesetzes.
Was tun sie in der Gegenwart? Sie leben nicht in der Gegenwart, sie halten das Gesetz aus der Vergangenheit ein. Für sie bedeutet das Leben, das Vergangene zu beobachten.
Die Jünger des Johannes hingegen stehen für eine andere Form der Religiosität, bei der sich alles um die Zukunft dreht. Das Leben wird die Zukunft sein… also sagen sie: jetzt müssen wir warten.
Das Grundproblem des christlichen Lebens besteht also darin, Gottes Gegenwart im hier und jetzt zu begreifen und nicht besseren Zeiten in der Vergangenheit nachzutrauern, in denen er hier war, oder auf bessere Zeiten zu hoffen, in denen er hier sein wird. Gott ist hier und jetzt da in meinem Leben. Und ich kann ihn in jeder Situation erleben: alle seine Gaben sind jetzt in der Gegenwart und ich lebe sie als Eucharistie, als Danksagung…
Das christliche Leben ist ein gegenwärtiges Leben, das in der Gegenwart Gottes gelebt wird, im vollen Genuss seiner Gaben und Vergebung, die wir empfangen und geben.
Es geht nicht darum, die Vergangenheit zu idealisieren, sie besser zu machen, als sie war, oder auf eine Zukunft zu warten, in der alles besser sein wird…
hier und jetzt esse ich, d. h. ich lebe.