Geschenkt (18. So. i. J. – Lk 12, 13-21 )

Zugegeben,
Geld ist wichtig.

Ich muss die Miete zahlen, damit ich ein Dach über dem Kopf habe,
ich muss Brot, Butter, Obst kaufen, damit ich leben kann,
und ab und an eine Flasche Wein.
Ich muss die Reparaturrechnung fürs Auto überweisen
und den Beitrag für die Berufsgenossenschaft,
und das Finanzamt holt sich sein Geld im Einzugsverfahren.

Zugegeben,
wenn ich zu wenig Geld habe,
um Miete, Lebensmittel, Telefon und Kleidung zu bezahlen,
dann wird das Geld noch wichtiger,
und wenn es erst soweit ist,
dass der Vermieter kündigt, weil ich nicht bezahlen kann
der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht,
ich Lebensnotwendiges nicht mehr kaufen kann,
dann ist das mit dem Geld todernst.

Zugegeben.

Und trotzdem –
das wirklich Wichtige lässt sich auch mit noch so viel Geld nicht kaufen.
Gesundheit zum Beispiel, Freundschaft und Liebe,
der frohe Gesang der Amsel am Abend, der rotglühende Sonnenaufgang
das Lächeln des Freundes, die rücksichtsvolle Geste des Nachbarn,
das zarte Grün des Frühlings, die bunten Farben des Herbstes,
die schmale Sichel des Mondes.

Bei aller Notwendigkeit
bleibt Geld doch ein irdisches Zahlungsmittel
und entlarvt sich damit selbst in seiner Vorläufigkeit

Im Reich Gottes wird anders gerechnet –
da zählen Glaube, Hoffnung, Liebe.

Andrea Schwarz

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