11. August – Gedenktag der Hl. Clara

Klara (Assisi 1193 – 11. August 1253) „folgte in allem den Spuren dessen, der um unseretwillen arm geworden ist und der Weg, die Wahrheit und das Leben ist“. Sie war eine treue Schülerin des heiligen Franziskus und gründete mit ihm den Zweiten Orden (Klarissen). Sie übte ihr Amt als Führerin und Mutter aus und bemühte sich, „den anderen mehr durch Tugend und Heiligkeit des Lebens als durch das Amt vorzustehen, so dass die Schwestern mehr aus Liebe als aus Angst gehorchten“. Es gelang ihr, ihre lange Krankheit in ein Apostolat des Leidens zu verwandeln. Aus ihrem eucharistischen Glauben schöpfte sie eine außergewöhnliche Kraft, die sie selbst angesichts der Sarazeneneinfälle furchtlos machte (1230).
 In gewisser Weise war sie ein Vorbote der starken weiblichen Initiative, die sich in ihrem und im nächsten Jahrhundert in der Kirche entwickeln sollte.

Donnerstag der 19. Woche im Jahreskreis

Mt 18,21-19,1: Ich sage euch nicht siebenmal, sondern siebzigmal sieben

Matthäus entdeckte in seiner Gemeinde die Strömungen und Störungen des Bösen , das störrische und widerspenstige Herz, ein Herz ohne Erbarmen. Deshalb hat er Jesu Geschichte vom Schalksknecht aufgeschrieben, der nicht verzeihen kann, obwohl ihm unendlich viel vergeben worden ist. Seine Schulden waren eine halbe Million EUR gewesen; die seines Kollegen gerade mal etwa 6.000 EUR. Er erlebt einen unendlich barmherzigen Herrn, der auf alle Strafe, ja auf den Betrag selbst verzichtet. Und obwohl in sein Kollege mit den gleichen Worten bittet, die er vor seinem Herrn gestammelt hatte, schickt er diesen in die Schuldsklaverei.

Das war die Antwort Jesu auf die Frage des Petrus, wie oft man seinem Mitchristen eine Verletzung vergeben müsse. Matthäus predigt gegen unbarmherzige Strömungen in der Gemeinde, z.B. solcher, die in den Verfolgungen in ihrer Angst ihr Christsein verleugnet hatten und es dann schwer hatten wieder in der Gemeinde angenommen zu werden. Vielleicht waren ja auch Denunzianten darunter. Nachdem es eine Gestapo und einen Stasi gab, verstehen wir das Problem in Deutschland gut.

Wir werden gewarnt und gemahnt zu vergeben, denn das gehört wesentlich zur Nächstenliebe. Die Vergebung Gottes ist die Grundlage unserer eigenen Existenz im Himmelreich. Sie ist eine der kirchlichen Dimensionen der Jüngerschaft, denn die Kirche erfährt sich als Kirche der Sünder, die Vergebung immer wieder nötig haben.

Wir können vergeben, weil uns selber schon so viel vergeben wurde, weil wir wirklich wie der Vater werden können, der es auf Gerechte und Ungerechte regnen lässt. Wir vergeben anderen mit der Vergebung, die wir von Gott erhalten haben.

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