Johannes Nepomuk, geb. vermutlich 1350 in Pomuk, nahe Pilsen in Tscheschien, studierte und promovierte in Prag Theologie und machte in Padua den Doktor juris canonici. 1370 wurde er Kleriker und Notar an der erzbischöflichen Gerichtskanzlei in Prag, 1380 zum Priester geweiht und Pfarrer von St. Gallus in der Prager Neustadt.
1389 wurde er Generalvikar des Prager Erzbischofs Johann von Jenzenstein. Doch am 20.3.1393 wurde er zusammen mit dem Propst von Meißen und mit seinem Offizial vom König aufgegriffen und gefoltert. Angeblich wollte der König von ihm eine Aussage erzwingen, nach der die Königin die eheliche Treue gebrochen hatte. Diese Aussage sollte ihn selbst entschuldigen.
Johannes Nepomuk machte keine Aussage. Schließlich warf man ihn von der Karlsbrücke in die Moldau. Ein roter Stein kennzeichnet noch heute die Stelle. Sicher kann man ihn als Märtyrer für das Recht der Kirche ansehen, der jeden Eingriff von staatlicher Seite mutig abwehrte. Sein Leib ruht im Veitsdom zu Prag. Verehrt wird der Heilige vor allem als Brückenpatron.
Donnerstag der siebten Woche der Osterzeit
Joh 17,20-26: Seid vollkommen in der Einheit.
In seinem letzten großen priesterlichen Gebet nimmt Jesus seine geliebten Jünger in sein Herz auf. Er ist fast mehr um sie besorgt als um sich selbst: Er bittet den Vater, sie in Liebe zu bewahren und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Aber er bleibt nicht dabei stehen: Sein Gebet weitet sich aus und blickt über die Grenzen der Geschichte hinaus, zu uns. Ja: Jesus betet für uns, seine Jünger der zweiten und dritten Generation… für uns, die wir durch die glaubwürdige Verkündigung derer, die uns vom Herrn erzählt haben, zum Glauben gekommen sind.
Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn ich daran denke, dass ich im Gebet Christi gegenwärtig bin. Auf meine eigene Art und Weise im Garten der Oliven zu sein. Wir sind dem Herrn lieb, wir sind wertvoll in seinen Augen, er kümmert sich um uns und erhebt sein Gebet zum Vater für jeden von uns. Jesus betet für uns, aber er nimmt uns nicht die Verantwortung, das zu tun, wozu wir selber in der Lage sind, und er arbeitet nicht gegen unseren Willen.
Sein Gebet bittet uns, in der Einheit zu bleiben: in uns selbst, untereinander, als Gläubige, mit Gott. Nur wenn wir unser Leben und unsere Suche vereinen, können wir in der Liebe verweilen, die den Vater mit dem Sohn verbindet und die der Heilige Geist ist.